Bindungsanalyse (nach einer stillen Geburt…) Teil 2
Das ist die Fortsetzung von dem Blogartikel über die Bindungsanalyse. Wenn Du direkt hier gelandet bist, fang doch lieber beim
1. Teil zu lesen an.
Im ersten Teil ging es schon um einen kurzen Überblick was Bindungsanalyse ist. Der zweite Teil widmet sich dem Ablauf einer bindungsanalytischen Begleitung und den Vorteilen, die dieser frühe Beziehungsaufbau für Mama und Baby mit sich bringt.
Ablauf einer vorgeburtlichen Beziehungsförderung nach Raffai
Erinnerst Du Dich noch an Anja aus dem 1. Teil? Sie ist gerade in der Phase der sogenannten „Baby-Stunden“. Sie sind das Herzstück der bindungsanalytischen Begleitung und beginnen optimaler Weise um die 20.SSW. In diesen Einheiten geht es darum, dass sich die Frau im Liegen ganz auf den Kontakt mit ihrem Körper und dem Baby einlässt und wahrnimmt was dabei für Empfindungen entstehen. Dabei ist die Art und Weise wie die Kommunikation mit dem Baby stattfindet von Frau zu Frau unterschiedlich. Alles kann - nichts muss. Während manche Mütter einen Dialog im Kopf haben, nehmen andere wieder eher Körperempfindungen war. Bei Anja sind es Bilder die vor ihrem inneren Auge entstehen und sowohl von Ihr als auch dem Baby gestaltet werden können.
Den Abschluss der Begleitung bildet die intensive Phase der „Abschluss-Stunden“. Sie dienen Mutter und Baby dazu sich schon auf die Trennung die bei der Geburt passiert vorzubereiten, die Schwangerschaft Revue passieren zu lassen und den Übergang gemeinsam so sanft wie möglich zu gestalten.
Wann starten?
Anja war in der 10.SSW super früh dran mit ihrer Kontaktaufnahme. Durch ihre Vorgeschichte war ihr klar, dass sie sich für ihre jetzige Schwangerschaft Begleitung wünscht. Die Bindungsanalyse ist aber jeder Frau mit oder ohne Fehlgeburten in ihrer Geschichte empfehlenswert. Der beste Zeitpunkt um mit der Anamnese und dann den wöchentlichen Sitzungen der Bindungsanalyse zu beginnen ist so früh wie möglich. Meist kommen Frauen rund um die 16./17. SSW zum Erstkontakt damit ab der 20. Schwangerschaftswoche die Babystunden starten können.
Natürlich ist auch ein späterer Einstieg möglich und immer noch sinnvoll.
Vorteile der Bindungsanalyse
Neben den subjektiv empfundenen positiven Aspekten der Bindungsanalyse gibt es mittlerweile auch schon mehrere Studien und wissenschaftliche Artikel, die die Vorteile der bindungsanalytischen Begleitung bestätigen. Diese belegen zum Beispiel, dass es zu weniger Frühgeburten und Kaiserschnitten kommt wenn die Frauen mit dieser Methode begleitet wurden. Darüber hinaus kommt es sogar zu kürzeren, angst- und schmerzfreieren Geburten und das Risiko für eine postpartale Depression ist nahezu Null.
Eine optimale Ergänzung zur Bindungsanalyse ist ein HypnoBirthing Kurs. Dabei wird nämlich auch der/die Geburtsgefährte*in auf seine/ ihre Rolle während der Geburt vorbereitet. Das ermöglicht es der Frau sich wirklich nur auf sich konzentrieren zu können und gibt ihr die Sicherheit, Ruhe und Gewissheit, damit sie sich entspannen kann.